Vom Format durcheinander zur Norm: 100 Jahre DIN-Formate

Passt in jeden Drucker, Kopierer, Ordner, gehört zum Standard bei Direct Mailings und Prospekten - das bekannteste Papierformat der Welt feiert seinen 100. Geburtstag. 1922 hat das Deutsche Institut für Normung die Norm 476 “Papierformate” veröffentlicht und mit den DIN-Formaten einen neuen Standard gesetzt, der in den meisten Teilen der Welt zum Erfolgsmodell wurde.

Historisch waren viele verschiedene Papierformate im Umlauf. Bereits im 14. Jahrhundert gab es unterschiedliche Ansätze, Festlegungen und Versuche das Papierformat zu vereinheitlichen und einen Standard zu setzen. Ohne Erfolg. Bis 1922 der Ingenieur Walter Porstmann den heutigen Standard und das Grundprinzip der DIN-Formate erarbeitete.

Sein Modell basiert auf einer Grundfläche von einem Quadratmeter - das entspricht dem Format A0 (841 x 1189mm). Wer diesen Quadratmeter entlang der Längsseite halbiert, erhält das nächstkleinere Format A1, nach abermaligen teilen A2, A3, A4 und so weiter. Das Seitenverhältnis bleibt dabei stets gleich. Diese Formatreihe inklusive Halbierungsregel wurde schliesslich im Konsens aller interessierten Kreise beim verabschiedet, in der DIN 476 festgehalten und 1922 veröffentlicht.

Heute weltweit im Einsatz

DIN A4 ist heute weltweit ein Begriff, offiziell, sowie Umgangssprachlich lautet das Format “A4”. Die A-Formate beeinflussen dabei weitaus mehr als nur das Papier - beispielsweise die Grössen von Aktenordner, Hüllen, Schreibtischschubladen, Couverts, und so weiter. Viele Zeitschriften, Prospekte, Kataloge und Postkarten sind A-Formate. Auch Formatgrössen von Bogendruckmaschinen, Zylinderbreiten und -umfänge von Rollendruckmaschinen sowie die Arbeitsbreiten von Papiermaschinen werden darauf ausgelegt, um - nach der technisch erforderlichen Randbeschnitten - Produkte in A-Formaten zu erzeugen.

Keine Regel ohne Ausnahmen

Doch keine Regel ohne Ausnahme: Teils werden für Zeitungen, Zeitschriften und Bücher als “USP” auch andere Formate genutzt. In den USA beispielsweise ist das Letter-Format für Papiergrössen gebräuchlich, in China “Kai-Formate”, und so weiter.

Die Norm zu den Papierformaten ist ein frühes Beispiel dafür, wie sich eine nach dem Konsensprinzip getroffene Entscheidung bewährt hat und weltweit zum Erfolg wurde. Die definierten Masse der A-Reihe, aber B- und C-Reihe haben sich bis heute bewährt, mittlerweile sind diese in der internationalen Norm DIN EN ISO 216 festgelegt.

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